Zwischen Ouzo und Raki.....[GRE / TR]


....die Kilometer laufen, und es wird versucht auf die Insel Korfu über zu setzen.

Die Sache mit dem pünktlich an der Fähre sein klappt leider auch erst beim zweiten Anlauf, man sollte halt immer die Zeitzonen im Auge behalten und beachten 😉

Die Stadt Korfu und die Insel wird abgeradelt, bevor es wieder ans Festland geht um Richtung Athen zu starten.

Leider bringe ich nicht nur schöne Eindrücke von der Insel mit, nun hat mich doch schon das typische Reiseproblem erwischt = Magen 😕

Es geht nun schleppend voran, mit immer wiederkehrenden Ruhestunden und /-tagen, welche ich leider ohne die lokalen Köstlichkeiten verbringen muss. So geht es nun an der Küste entlang bis nach Athen.

Leider sind die Griechen wieder mehr verhalten und desinteressierter gegenüber Reisenden. Außerhalb der typischen Touristenplätze, kommt man kaum bis gar nicht ins Gespräch oder in Kontakt mit den Einheimischen, was leider mir somit keine große Chance für einen Einblick in das lokale Leben bietet.

In Athen nimmt mich Filippos (Warmshower) für einige Tage in seiner Wohnung auf.

Da der Magen immer noch Ärger macht, werden einige Ruhetage verbracht inklusive Medikamenten und einer Diät aus Reis, Fleisch, Kartoffeln und Ouzo😉

Ein paar Tage Sparflamme und es ist wieder genug Energie da um mit zwei anderen Radlern, welche auch bei Filippos untergekommen sind, das Sightseeing-Programm von Athen durchzuziehen.

Leider hat Athen auf den ersten Eindruck für mich nicht viel zu bieten. Schade hatte mir mehr erhofft.

So war es auch schon wieder Zeit sich von neuen Freunden zu verabschieden und mit der Fähre ging es noch einmal über die Insel Lesbos. Herrlich in Europa am Strand zu liegen und am Horizont, Asien mit der Türkei zu sehen.


Mit dem Ablegen der Fähre in Lesbos, hieß es auch "αντίο" Griechenland und "Merhaba" Türkei.

Die ersten Kilometer sind immer eine Eingewöhnungsphase für mich, somit war es gut die Kilometer Richtung Istanbul zu nutzen um mich der Sprache, dem nun doch religös geprägtem Bild und dem aktuellen Ramadan anzufreunden.

Doch lange bin ich auch nicht allein, so wie der Zufall es will treffe ich kurz vor Istanbul auf der Fähre Remi aus Frankreich wieder. Die Wiedersehensfreude ist groß und zusammen geht es nun wieder auf den Europäischen Teil von Istanbul.

Die Stadt bietet uns viele Kontraste, einerseits im Stadtteil Sultanahmet (Altstadt) kann man zur Zeit des Ramadan, tausende Leute und Familien beim abendlichen Fastenbrechen erleben.

Es wird meist mit der Familie und Freunden in den öffentlichen Parks und Plätzen, Picknicks abgehalten und harmonisch zusammen gegessen.

Aber nicht überall in der Stadt geht es so traditionell zu, im Stadtteil Taksim kann man den völligen Kontrast zur gleichen Stunde erleben. Hier blüht das Nachtleben und die Bar-Kultur. Es wird anstatt Chy (Tee), Bier und Raki serviert, und statt dem Adhān (Gebetsruf), wird von elektronischer Musik bis zu Live Rock´n Roll in den Studentenkneipen alles gehört und gelebt.

Gemeinsam, egal ob etwas traditioneller oder "moderner" (westlicher), ist die Stadt wenn die Sonne unter geht am aktivsten.

Es wird geshoppt, getrunken, gespielt, gearbeitet oder einfach Zeit draußen verbracht. Um Mitternacht, Kinder Fussball spielend im Park oder auf dem Spielplatz zu treffen ist normal.

Zu dem kontrastreichen Bild gehört jedoch auch die doch ausgeprägte Polizei- und Militärpräsenz in den Straßen und öffentlichen Plätzen. Touristenströme werden durch Metalldetektoren geleitet, Terrorstufe in einem Land welches u.a. vom Tourismus lebt.


Aber nach einer Woche Stadtleben geht es nun Richtung Landesinnere, Kappadokien als Zwischenziel. Hier wird die Landschaft deutlich weitläufiger und karger, ein kleiner Vorgeschmack vielleicht für Zentralasien. Je weiter man von der Großstadt kommt, erfährt man umso mehr die Großzügigkeit und Freundlichkeit der Menschen in der Türkei.

Selbst ein Platten hat hier etwas Gutes, denn kaum am Flick-Werk gesellen sich 3 Türken zu einem. Ohne Wiederrede werden Melonen und Brot ausgepackt und zusammen Pause gemacht. Immer wieder schön diese "Zwangspausen"😉

 


In Kappadokien angekommen, bietet sich mit den ersten Sonnenstrahlen jeden Tages das Schauspiel der Heißluftballons über der Region. Wunderschön, dafür steht man auch mal gefühlt mitten in der Nacht auf 😴

Vom kargen Kappadokien soll es über den Gebirgszug wieder in den Norden gehen um wieder das schwarze Meer zu treffen.

 

Entlang der Küste zu der einen Seite und den Cay-(Tee-) Plantagen, geht es nach fast genau einem Monat in die letzen Kilometer in der Türkei. 


Nun erwartet mich das "Naturparadies" Georgien und wieder einem Umschwung in der Kultur und den Menschen..... 🏕

 

LG René

 

22.06.2018